A WEEK IN MUSIC // 04.11.22

Hallöchen, schön dass du wieder oder zum ersten Mal hier bist. Hier gibt es (fast) jeden Freitag meine Lieblingsveröffentlichungen. Alles schön kompakt und ohne viel Schnickschnack, damit du schnell die Songs hören kannst. Darum geht’s ja schließlich. Also los!

Alben //

First Aid Kit – Palomino (VÖ: 04.11.22 via Columbia)

Was mich an First Aid Kit am meisten fasziniert, ist, wie die Stimmen von Clara und Johanna zusammen harmonieren. Das funktioniert auf so einem magischen Level, dass es am Ende auch egal wäre, wie die drumherum gebastelte Musik klingt. Tatsächlich ist mir die drumherum gebastelte Musik manchmal sogar etwas zu, na ja, Country maybe?! Aber es sind dann halt die Vocals und Harmonies, die mich nicht loslassen. Dieser Schwesternbund macht etwas, was anderen verwehrt bleibt. Da bin ich mir sicher. Ok, soviel zur Küchenmystik. Jetzt die Facts: Nach einer längeren Pause sind die beiden mit „Palomino“ zurück und setzen auf mehr Pop, mehr große Geste und mehr Empowerment. Positiver als „Ruins“ und kräftiger als „Stay Gold“. Und eben diese Stimmen! Sehr viel Liebe dafür.

The Haunted Youth – Dawn Of The Freak (VÖ 04.11.22 via Mayway Records)

The Haunted Youth werden – ganz im Sinne von Jacques Derrida – von Musik aus einer anderen Zeit gehaunted. What does that even mean – fragt ihr euch? Lest ihr denn nicht Mark Fisher oder Simon Reynolds wäre die Gegenfrage. Aber wir wollen hier ja keinen Streit. „Dawn Of The Freak“ ist ein (Debüt) Album, was genau so gut 2005 oder gar 1991 hätte rauskommen können. Es ist so unfassbar nostalgischer Dream-Pop, man denkt unwillkürlich zuerst: Warum machen die nicht mal was neues? So berechtigt die Frage, so schön sind dann aber trotzdem diese Songs. Aus Belgien direkt ins verträumte Indieherz.

Lasse Matthiessen – Dreams Don’t Make Noise (04.11.22 via Zpektakel Records)

Der Däne mit der tiefen Stimme veröffentlicht heute sein 4. Album und nutzt die Chance, um sich einmal komplett neu zu erfinden. Die Akustikgitarre bleibt dieses Mal im Koffer und wird gegen elektronische Sounds, Synthies und schwofige Beats eingetauscht. Ich bin ehrlich: damit hat er mich! Man weiß nie, wohin der nächste Song abbiegt. Das gefällt mir sehr. Wie es zu diesem musikalischen Sinneswandel kam, beantwortet leider auch der Pressetext nicht. Das können wir ihn aber selber fragen. Lasse ist im November und Dezember quasi überall in Deutschland auf Tour. Die Dates findet ihr HIER.

Singles //

Meine favorite Singles der Woche.

Follow the Playlist!

Local News Liebe //

Support your local music makers. Heute: Teeya Lamée aus Leipzig.

Credit: Leonie Walter 

Endlich frischer Wind in der gitarrenlastigen Leipziger Indieszene. Neben Alehlokapi ist Teeya Lamée eine weitere junge Neo-Soul/ R’n’B Künstlerin, die man auf dem Schirm haben sollte. Artist to watch sozusagen.

„No Matter Where I Touch“ ist ihre erste Single, für die es seit heute ein Video gibt.

Was war noch? //

SAULT haben am Dienstag 5 (in Großbuchstaben: FÜNF) Alben auf einmal veröffentlicht. Diese konnte man sich mit einem leicht zu erratendem Passwort per Wetransfer herunterladen. Die Downloads standen 5 Tage zur Verfügung (sind, wenn ihr das lest, also vielleicht schon abgelaufen). Ein paar Gedanken dazu:

Kein böses Wort über SAULT. Der musikalische Output ist qualitativ der Hammer. Dass niemand so richtig weiß wer neben Inflo Teil dieses Projekts ist, warum sie das tun, dass sie noch nie ein Interview gegeben haben – Geil! Mein erster Gedanke bei 5 Platten auf einmal war aber: Wer zur Hölle hat die Zeit sich das alles anzuhören??? Die erste der fünf Platten hat zudem auch direkt mal 21 Songs!

Dieser Gedanke ist aber eigentlich Quatsch. Denn hier wird klar gegen jede Promo- oder Marketingkampagne und vor allem gegen die großen Player (hallo Daniel Eek) gearbeitet. Es geht, einfach gesagt, ausschließlich um die Musik. Und wie gut ist das denn bitte?! Und natürlich habe ich die Alben runtergeladen und mir auch direkt am Dienstag Zeit genommen und alle angehört. Da sind sicher nicht die größten SAULT Hits drauf, aber man bekommt 67 Songs, über 3 Stunden Musik, die die verschiedensten Genre abdeckt. Was ein krasser Move!

Und zum Schluss //

…wie immer der Hinweis zu meiner aktuellen Sendung. Die nächste Folge läuft schon am kommenden Montag (07. November).


*gentle mic drop*
M.x

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