020 – Sivert Høyem

Foto: Knut Aaserud

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Was soll man über einen Künstler wie Sivert Høyem erzählen, ohne direkt in fanartige Sprachblümelei zu verfallen? Der Mann um Madrugada begleitet mich mit seiner Musik mein halbes Leben. Er war immer dabei, wenn es mir richtig schlecht, manchmal auch wenn es mir richtig gut ging. Wir teilen extrem viele Erinnerungen, von denen er gar nichts weiß. Wir haben zusammen geweint und gelacht. Getrunken und geraucht. Alles umgeschmissen und wieder angefangen. Ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn ich bestimmte Songs von ihm höre, weil da so viel hochgeschwemmt wird. Das macht dieses Feature sehr besonders für mich. 

Madrugada gründeten sich 1995 in Stokmarknes, Norwegen. Nach anfänglichen Erfolgen in Norwegen, machte sie ihre erste Platte „Industrial Silence“ (1999) weit über ihre Heimat hinaus bekannt. Das Album klingt auch heute, 10 Jahre später, noch frisch wie am ersten Tag. Ein klassisches, düster-melancholisches Rockalbum, mit Melodien zum Hineinfallen und Siverts Blues- und Gospel- gefärbten Stimme, der man einfach zuhören möchte. Ein Album, was unbedingt in jedes gut sortierte CD Regal gehört. 

Mit „The Nightly Disease“, „Grit“ und „The Deep End“ folgten drei weitere Platten, auf denen sich die Band zwar treu-düster blieb, aber auch immer wieder mit verschiedenen Instrumentierungen experimentierte. 

2008, kurz vor der Fertigstellung ihres fünften Albums „Madrugada“, starb Gitarrist Robert Burås. Das Album wurde zwar veröffentlicht, doch der Tod bedeutete auch das Ende der Band, die sich kurz danach auflöste. Es folgten Siverts Soloplatten und -Tourneen, die zwar allesamt großartig waren, aber eben doch nicht Madrugada. 

Nun ist die Band überraschend nach über 10 Jahren zurück und geht auf „Industrial Silence“ - Tour. Das erste Album und die Anfänge werden gefeiert. Ein kleiner Traum, der da wahr wird, denn um ehrlich zu sein, war mir eigentlich klar, dass ich die Band nie live sehen werde. Das wird sich nun morgen ändern und ich kann es kaum erwarten. - Martin 

DIE LISTE 

It was hard keeping this list short. Some of my all time favorite songs are on here, more still had to be left out for focus. What some people would consider "sad" or "miserable" music is the kind of sounds that have inspired, sustained and accompanied me through most of my life. My heroes pull things out of the darkness and shine a faint light on them. Melancholy songs make me feel more at home in the world - This warming bad-in-a-good-way-feeling is probably one of the reasons we have music in the first place. I certainly feel more lonely having to listen to contemporary pop music, than I do immersed in some slow-burning howl of heartache and loneliness - I know I'm not the only one. I hope you enjoy my playlist! - Sivert