Feature 139: Shout Out Louds

(c) SOL
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Auf einmal sind sie wieder da. Die Gitarren noch immer indie-angezerrt, der Gesang genauso wehmütig wie früher. Die Shout Out Louds haben nach fünf Jahren Pause ihr neues Album „House“ (VÖ am 18.02.22.) veröffentlicht und rufen damit ordentlich Erinnerungen wach.  

Die Shout Out Louds haben mich lang begleitet. „Howl Howl Gaff Gaff“ kam 2005, als ich gerade legal in Clubs gehen durfte, zur richtigen Zeit. „Our Ill Wills“ und „Work“ haben mich durch meine Adoleszenz begleitet. Die Band war in dieser Zeit ungemein wichtig für mich. Herzschmerz und Ekstase, durchtanzte Nächte und Abschiede – die vier Schweden waren immer dabei.  

Völlig klar, dass ich mich nun auf die neue Platte gefreut habe. Auch wenn Herzschmerz seit einiger Zeit bedeutend seltener auftritt, und auch Clubbesuche in den letzten Jahren eher rar waren (wobei das nochmal ein ganz anderes Thema ist), so ist es doch großartig, wenn man mit Bands zusammen alt werden kann.

Wenn das letzte Album “Ease My Mind” (2017) Strände, die amerikanische Westküste und Sonnenuntergänge verkörperte, dann ist “House” das pure Gegenmittel. Auf dem neuen Material ist die Band frustriert und sehnt sich nur danach, dem Alltag zu entfliehen. Entstanden ist die Platte auch diesmal wieder mit dem Produzenten Björn Yttling (Peter, Björn & John, Franz Ferdinand, Lykke Li), der schon für ihr hochkarätiges zweites Album “Our Ill Wills” verantwortlich war. 

Die Band zeigt sich sehr zufrieden mit der Entscheidung: 

“Als es schließlich Zeit wurde, die Songs aufzunehmen, zogen wir von unserem kleinen Keller-Proberaum rüber ins Ingrid Studio in Stockholm, um wieder mit Björn Yttling zu arbeiten, der nicht nur mittlerweile unser Freund ist, sondern auch der Großmeister des Minimalismus: Er weiß genau, was als unnötig und zu viel aussortiert werden muss – alles zu Gunsten des richtigen Sounds zur richtigen Zeit.“

Das Ergebnis ist eine wunderbare Sammlung von ehrlichen Indie-Rock-Songs, die zwar neu sind, aber unverkennbar die DNA der Shout Out Louds in sich tragen. Man möchte tanzen, singen, lachen und heulen. Ein Album für das eigene Seelenheil. Genau wie früher. Wenn es eine Sache gibt, die man kritisieren möchte, dann ist es, dass das Album mit acht Songs recht kurz ist. Aber das wäre meckern auf hohem Niveau. Man kann es ja (und das sollte man auch) einfach zweimal oder dreimal oder …. mal hören. 

Die Band wird im Juni in Deutschland auf Tour sein: 

19.06.22 Hamburg – Grünspan


20.06.22 Berlin – Festsaal Kreuzberg

21.06.22 Köln – Gloria


22.06.22 Darmstadt – Centralstation


23.06.22 München – Freiheitshalle


25.06.22 Dresden – Beatpol


26.06.22 Hannover – MusikZentrum


Die Playlist der Shout Out Louds

Die traurigsten Lieblingssongs der Shout Out Louds

Fountains DC – Jackie Down Line
New favorite! Love his voice. Wanna move to Dublin – naa not really. 

Bob Dylan – Jokerman
I love Dylan in the 80s. This track produced by Mark Knopfler (easy to hear..) was my go to song last summer. There is a great remix by Doctor Dread.

Javier Bergia – Midnight Round Mekines
A Spanish artist I don’t know much about but this song is amazing. Hypnotizing and beautiful guitar parts. I sing a long even if I don’t know Spanish… 

Four Tet – Two Thousand And Seventeen
Four Tet is big inspiration. His minimalistic soundscape is so great. Dreaming of a Shout Out Louds remix by him…

Lil Cobain – Monday Magic
Love the production and the beat in this one. The drunk 5:am sound is on point.

Big Thief – Little Things
Great band and this is my favorite from their new album. I think I’ve listened to it everyday this past week. 

Orange Juice – Rip It Up
The best dance jam. The song Talking Heads wish they wrote…When I dj (not very often) I always start the set with this one. 

The Radio Dept. – Heaven’s On Fire
My favorite Swedish band! I never get tired of this song. They never disappoint!

The Cure – Inbetween Days – Home Instrumental Demo
Amazing! Proper cassette porta recording. It is much slower than the final version and works great without vocals.